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Bike

Kalt und Grau?! Na, und?

Blick auf die Alte Donau in Wien im Januar

Wie die meisten, tue ich mich mit dieser grauen Zeit ein bisschen schwer. Es ist kalt, es ist grau und eigentlich würde ich es mir am Liebsten zu Hause auf der Couch gemütlich machen. Die Tage sind kürzer und die Motivation nicht gerade in Höchstform.

Um mich der Anziehungskraft der Couch und den Versuchungen wie Netflix und Youtube zu entziehen, muss ich mich schon ziemlich zusammenreißen. Das funktioniert am Besten, wenn ich mir am Vortag bereits überlegt habe, was ich machen möchte und alles schon zum Aufbruch bereit steht. Dann brauche in der Früh gar nicht weiter nachdenken und es läuft alles automatisch ab.

Early Morning Bliss

Bei solchen Frühstarts, freue ich mich jedes Mal richtig auf Draußen. Und nicht nur auf die nette Gesellschaft, sondern auch auf die Eindrücke die dort auf uns warten. Gerade wenn es knackig kalt ist, zaubert die Natur ein Farbenspiel in die Umgebung, das einem die Kälte schon fast vergessen lässt. Die Luft ist klar und die Stimmung einfach wunderschön. Kurz nach dem Sonnenaufgang färbt sich der Himmel oft in den schönsten Tönen, manchmal rosa-blau, manchmal orange leuchtend. Da lohnt es sich, ein bisschen früher aufzustehen.

Mountainbikerin im Schnee auf dem Flow Trail der Wexl Trails
Wintereinbruch beim End of Season Ride auf den Wexl Trails (pic by Ellis Gugerell)

Winterschlaf gibt’s bei uns nicht

Mit den Mountainbikes geht es im Winter raus aus Wien. Die lokalen Trails sind in den Wintermonaten (von Anfang Nov – Ende Feb) gesperrt, von daher sind wir froh, dass es an anderer Stelle noch ein paar Alternativen gibt. Dafür müssen wir mit dem Van zwar ein bisschen weiter raus fahren, aber das ist nicht so tragisch – immerhin haben wir mit Winnie einen Platz zum Ausruhen und Umziehen immer dabei. Ansonsten bleibt natürlich noch der Wechsel des Sportgeräts und die Erkundung der flachen Trails in der Umgebung. Dort lässt sich auch immer wieder Neues entdecken und wir hatten in der letzten Zeit des Öfteren Glück und die Sonne strahlte durch die Wolkendecke.

Einfach raus

Draußen lässt sich wunderbar die Ruhe genießen, unterhalten, nachdenken und die Gedanken schweifen lassen. Wichtig ist, in Bewegung zu bleiben. Das heisst für uns, Fahrten mit dem Crosser, ausgiebige Wanderungen mit dem Pflegehund und kurze Ausflüge ans bzw. ins kalte Wasser. Für letzteres haben wir an der Alten Donau ziemlich gute Voraussetzungen. Das (derzeit 2 Grad) kalte Wasser ist erfrischend, gut für’s Gemüt und eine tolle Alternative zur Sauna. Tief und bewusst Durchatmen, rein in das smaragdgrüne Wasser, das Prickeln spüren und wieder raus. Danach geht es beschwingt und motiviert zurück nach Hause.

Was das sonstige Training betrifft, bleibt es natürlich spannend. Es kommt immer wieder zu Schließungen der Fitness Studios wegen „The-Thing-That-Must-Not-Be-Named“. Den diesjährigen Trainingsplan habe ich daher ein bisschen lockerer gestaltet. Das Krafttraining findet wieder zu Hause statt und ich versuche die Ausdauer und Kraft-Einheiten auch mal durch andere Sportarten und Aktivitäten abzudecken. Auf einem meiner Fahrten habe ich diese Woche einen Outdoor Bolder-Felsen gesehen, den ich mir genauer anschauen werde, sobald die Finger nicht mehr an den Klettergriffen festfrieren.

Einfach raus geht es auf jeden Fall, jeden Tag, bei jedem Wetter – ohne Ausreden.

Es lohnt sich

Zu Hause gibt es dann doch noch die verdiente Entspannung und etwas Warmes. Heiße Dusche, warme Decke, das favorisierte Heißgetränk und die Lieblings-Netflix Serie.

Auf der Couch freue ich mich dann auch schon wieder auf den Frühling und Sommer, erinnere mich an die warmen, sonnigen Abenteuer am Trail. Diese Momente bei denen man sich im T-Shirt über den angenehm kühlen Fahrtwind freut und so lange unterwegs ist, bis die Kräfte nachlassen oder der Hunger sich meldet. Bis es wieder soweit ist, schmiede ich Pläne für die nächsten Monate, schreibe ein paar Zeilen oder lerne etwas Neues. So lässt es sich auch in der kalten Jahreszeit aushalten…

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Snow Ride vom Feinsten